#Sinnlichkeit // 1 von 4 Elementen des Storytelling

Die 4 Elemente des Storytellings - Warum Storytelling funktioniert!

#Sinnlichkeit

Wir mögen es konkret. Sinnlich Wahrnehmbares ist für uns grundsätzlich greifbarer und verständlicher als abstrakte Theorie. Dabei geht es um sehr persönliche und individuelle Aspekte menschlichen Denkens und Erinnerns. 

Das grundlegende Prinzip dahinter ist die multisenorischen Holistik. „Es besagt, dass unser Gehirn nur an einer sensorischen Stelle gereizt werden muss, um uns eine aus allen Sinnen bestehende Erinnerung zu präsentieren.“ (Fordon, (2018) S. 49) Ein kleines Bild oder Geräusch, selbst ein Geruch kann uns an Orte unserer Kindheit zurück katapultieren. Plötzlich werden Erinnerungen wach. In unseren Köpfen entstehen Bilder - und damit auch verbundene Gefühle und Emotionen.

Ein einziges Wort, wie die Erwähnung „Baum“ oder „Kirschen“ erinnern mich persönlich sofort an den alten Kirschbaum in unserm Garten. Er war groß und trug Unmengen Kirschen. Alle Kinder aus der Nachbarschaft kam jedes Jahr zum Pflücken vorbei. Der Baum wurde dann zu einem sozialen Treffpunkt der Nachbarschaft. Auch wenn es schon 20 Jahre her ist, sind mir diese Erinnerungen und das wohlige Gefühl eines Zuhauses sehr gegenwärtig. 

Du denkst sehr wahrscheinlich an einen ganz anderen Baum, wenn du das Wort „Baum“ hörst oder liest. Es mag ein besonderer Baum für dich sein, es kann ein Ideal-Baum sein, den du nie gesehen hast. Aber du hast ein Bild in deinem Kopf. Etwas mental greifbares. Sinnliches. Ausgelöst alleine durch ein Wort.

„[M]an kann nicht nicht multisensorisch kommunizieren. Umso wichtiger ist es also, sich dessen (auch moralisch) bewusst zu werden und dann seine Geschichte auf sensorische Möglichkeiten hin zu untersuchen. Und wie überträgt man Sinnlichkeit? Die Antwort ist im Grunde einfach: Details, Details, Details.“ (Fordon, (2018), S. 50)

Wenn schon so kleine Erwähnungen soviel auslösen, was können dann erst ganze Geschichten erreichen? 

Eben diese multisenorischen Holistik sollten wir bewusst nutzen, um gezielt mentale Anknüpfungspunkte - Erinnerungen - mit neuen Inhalten zu verknüpfen. Darum geht es im Storytelling: Inhalte, Botschaften, Themen so zu kommunizieren, dass sie in Erinnerung bleiben. 

Die Kunst besteht letztlich dann darin, die Aspekte deines Themas sinnlich zu beschreiben, welche auf den ersten Blick nicht sinnlich erfahrbar scheinen. Das kann im wissenschaftlichen und akademischen Kontext schnell zur Herausforderung werden. 

Wie genau das für Sie und Ihren Studien- oder Forschungsbereich funktionieren kann, erkläre ich Ihnen gerne in meinen Workshops und Coachings. Machen Sie jetzt einen Termin für eine kostenlose Erstberatung und erfahre mehr über Storytelling für Akademiker:innen.  

Autorin: Anna Kollenberg

Veröffentlicht: 22. Sptember 2020

Bild: Liliia @ adobe.stock

Literatur: 

Fordon, Anja (2018), Die Storytelling-Methode, Springer Gabler Wiesbaden.